Seite 3 - Willkommen

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Meine lieben Freunde, Gäste und Bekannte aus dem Statt-Café,

es war so weit und ich habe Ratingen verlassen. Somit auch das Statt-Café, bleibe euch aber hier in der Gruppe treu, und bei dem ein oder anderen Besuch nach Ratingen werden wir uns vielleicht wiedersehen.
Ich wünsche Euch für eure Zukunft weiterhin viel Kraft und Erfolg für euer Streben.
Streben nach EUREM Ziel!

Ich werde euch immer im Herzen tragen und bedanke mich für eine wundervolle Zeit mit Euch.

Und wie ich immer so schön zu sagen Pflege: "Love , Peace and Happiness!"

Eure Bianka



Liebe Bianka,

Das ganze EA-Team wünscht Dir für Dein neues Leben in Erlangen alles erdenklich Gute. Wir hoffen, dass Du Dich in Deinem neuen Zuhause ganz schnell gut einlebst, und dass Du ganz viel Glück hast und eine passende Arbeit findest.

Es war schön, Dich kennen gelernt zu haben. Finde schnell gute Freundinnen und Freunde und wenn Du mal in der Nähe bist, schau doch einfach mal bei uns herein.
Mach’s gut, halt die Ohren steif und lass es krachen!



Tod,

Du zeigst Dich.
Immer wahrhaftig.
Immer authentisch.

Mal schmerzverzehrt, mal sehr grausam.
Manchmal bist Du ganz sanft.
Dann wieder kommst Du plötzlich, völlig abrupt.

Manchmal kommst Du in Frieden.
Manchmal bringst Du den Kampf.

Manchmal bist Du ein Segen.
Aber immer bist Du auch Abschied...

Dein Schmerz bringt die Trauer, manchmal auch den Zorn, die Angst,
und die Sprachlosigkeit.

Das Einsame in uns wird wach.
Unser Trost sind die Erinnerungen, das Gewesene...

Du lässt uns stiller werden, behutsamer.
Du lässt uns traurig zurück.
Lehrst uns loszulassen.

Du empfängst uns am Ende unseres Lebens.
Du bist das Tor der Endgültigkeit.

Bist Du auch der Weg in die Ewigkeit?
Bist Du die Quelle des ewigen Friedens?

Petra



Der Kuchenbäcker
Vor nicht allzu langer Zeit war ein Kuchenbäcker, der richtig guten Käsekuchen backen konnte. Und weil dieser Bäcker, so lieb war, brachte er für das Statt-Café am Samstagnachmittag einen wundervoll aussehenden und wohlschmeckenden Käsekuchen mit. Das pöbelnde Volk, das schon etliche Stunden auf die Verköstigung wartete, freute sich immens darauf, diesen wunderbar duftenden Kuchen zu verspeisen. Mit sabbernden Mäulern gierten sie dem Bäcker hinterher, der den Kuchen servierfertig machen wollte. Aber als die liebreizende Servicekraft des Nachmittages auftauchte, verschwand der Bäcker mit einem Stück Käsekuchen, um ihn schon mal vor den Augen des Volkes zu kosten. Die liebreizende Kraft hinter dem Thekenbereich machte nun den restlichen Kuchen fertig für das übrige Volk. Doch in diesem Moment passierte es: der Käsekuchen, der auf der Kuchenplatte lag, konnte es nicht ertragen gegessen zu werden, also rutschte er bei nächster Gelegenheit von der Platte und fiel zu Boden. Nun hatte er es geschafft, niemand konnte ihn mehr essen ... Die Servicekraft teilte dem wartenden Volk mit, dass der Kuchen nun nicht mehr genießbar sei, und sie sich mit tiefgefrorenen Pflaumenkuchen vergnügen mussten. Das allerdings stieß auf taube Ohren und leere Mägen.



Menschen hautnah

Jeden Donnerstag um 22:30 Uhr läuft im WDR eine Sendung, die nennt sich „Menschen hautnah“. Dort werden Menschen und ihre Geschichten vorgestellt. So auch letzten Donnerstag wieder. Diesmal kamen die Betreiber der „SeaWatch“ zu Wort. Die „SeaWatch“ ist ein Schiff, deren Besatzung es sich zur Aufgabe gemacht hat, FlüchtlingsBoote im MittelMeer aufzuspüren, und ihnen zu helfen, das rettende, europäische Ufer lebend zu erreichen.

Für zehn Tage war ein KameraTeam mit an Bord und hat die Mannschaft auf ihrer humanitären Reise begleitet.

Mich hat dieser Film wachgerüttelt, berührt und aufgewühlt. Die Menschen saßen eng aneinander gepreßt in einem viel zu kleinem GummiBoot und hofften so ihrer LebensSituation zu entkommen, und gleichzeitig ein besseres Leben in Europa zu finden. Der einheitliche Tenor dieser Menschen war lieber auf See zu sterben als weiter in ihrem Land mit Angst und Schrecken leben zu müssen.

Ich verstehe diese Menschen. Als ich 15 Jahre jung war habe ich mich mit einem Bettlaken aus dem dritten Stock meines Zuhauses abgeseilt um zu fliehen. Wohl wissend, dass diese Aktion schief gehen könnte. Aber ich wollte unbedingt weg, raus aus dem Heim, in denen menschenfeindliche Zustände herrschten.

Ich hatte Glück, mir passierte nichts. Aber auf der Flucht zu sein, kenne ich seitdem auch ein bisschen.

Viel später war ich noch mehrmals auf der Flucht. Immer dann, wenn ich mein suchtkrankes Leben nicht mehr im Griff hatte. Zuletzt 2006. Und so landete ich im Statt-Café. Völlig unsicher und verängstigt. Und ohne zu wissen, wohin mich meine nüchterne Reise trägt. Im Statt-Café habe ich eine WillkommensKultur kennengelernt, die mich bis heute zutiefst beeindruckt. Obwohl mich niemand kannte, wurde ich freundlich willkommen geheißen. Ich wurde wohlwollend in einen Kreis von Menschen aufgenommen, die alle eines gemeinsam hatten. Ihr altes Leben komplett aufzugeben, um sich in ein neues, unbekanntes Leben zu retten.

Ich weiß, diese beiden Umstände sind nicht wirklich miteinander vergleichbar. Dennoch; Ich wage diesen Vergleich. In beiden Fällen bedeutet es, dass das alte Leben zur Gefahr wird. Und in beiden Fällen braucht es Menschen, die hinschauen und beim AufBau eines neuen Lebens unterstützend einwirken.

Ich möchte den Flüchtlingen lieber mit einem „Ja“ begegnen. Ihnen das Gefühl vermitteln, Ihr seid hier in Sicherheit. Das kann ich tun. Und sei es auch nur, in dem ich ein fremdländisches Gesicht freundlich anlächle.

petra



Um drei war die Nacht für mich vorbei

Da lag ich dann wach, hellwach, und dachte mir, dass ist einfach noch zu früh zum Aufstehen. Das Dunkle der Nacht zeigte mir das sehr deutlich. Solche Nächte eignen sich hervorragend um sich ein paar Gedanken zu machen. Gedanken über mich selber. Und darüber, wo ich gerade stehe.

Gefällt mir mein Leben?
Bin ich glücklich, so wie ich lebe?

Reicht es nicht auch schon, wenn ich zufrieden bin?


Und zufrieden bin ich. Ich habe ein gemütliches Dach über meinem Kopf. (Als ehemalige Obdachlose weiß ich das ganz besonders zu schätzen) Ich habe genug und lecker zu essen. ( Es gab auch schon Zeiten, in denen ich gehungert habe.) Ich bin eingebunden in ein soziales NetzWerk. (Das war nicht immer so. Ich habe auch lange Zeiten der Isolation durchlitten.) Ich lebe in einem Land , in dem Frieden herrscht. (Auch das ist nicht selbstverständlich.) Ich bin gesund! (Und auch das ist nicht selbstverständlich)

Ja, es geht mir gut. Demnächst werde ich auch wieder arbeiten. In einem SeniorenHeim. Als BetreuungsHelferin. Ein Ein-Euro-fünfzig-Job. Eine Aufgabe, auf die ich mich freue. Und das, worauf ich mich freue, macht mich auch glücklich.

Ja, ich bin glücklich. Ich fühle mich previeligiert. Ich kann hier ohne Ängste haben zu müssen am PC sitzen, und in aller Ruhe meine Gedanken aufschreiben. Niemand tut mir etwas. Ich bin in keinerlei Gefahr. Und obwohl es keine Sicherheiten gibt, habe ich doch die Gewissheit, dass es mir auch heute gut gehen wird. Bestimmt wird es wieder ein guter Tag.

Ein Tag in Frieden. Ein Tag mit genug zu essen. Ein Tag, an dem ich wieder etwas zu tun habe. ( Ich werde mich ehrenamtlich betätigen) Ein Tag, an dem ich nette Leute treffen werde. ( Ich gehe in´s Statt-Café)


Mittlerweile ist es fünf Uhr. Die Vögel zwitschern. Es wird langsam hell. Vielleicht lege ich mich noch einmal hin und lausche den Vögeln. Vielleicht mache ich mir aber auch einen leckeren MilchKaffee und erfreue mich daran, dass ich so gut lebe.

Was immer ich auch tun werde, es wird mir gefallen!


petra



In dem Wunsch gesehen zu werden
liegt auch die Aufgabe sich zu zeigen!


Ich habe den Wunsch von anderen beachtet zu werden. Ich möchte wahrgenommen werden mit meinem Sein. Am liebsten natürlich mit Wohlwollen und Symphatie. Dieser Wunsch zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.....

Aber ein her gehend mit dem Wunsch ist es manchmal auch nötig, dass ich von mir aus die Initiative ergreifen, und mich durch ein klares Verhalten oder aber über den Dialog zu erkennen gebe. Mich in meiner Wahrhaftigkeit zu zeigen erfordert manchmal Mut. Zu oft bin ich schon verletzt worden und verharre im Rückzug. Oder ich begebe mich in eine Rolle, um nicht zu zeigen, wie es mir wirklich geht. Um erneuten Verletzungen aus dem Weg zu gehen, mag diese Strategie mitunter ganz sinnvoll sein. Allerdings trägt sie auch mit dazu bei, dass die andere Person nicht weiß, wie es um mich steht.

Ich glaube, dass ich ein wenig mehr Heilung erfahre, wenn ich den Mut aufbringe mich wahrhaftig zu zeigen. Dieser Text soll ein Appell dafür sein, mich mit all meinem Sein in die Welt zu begeben, um in all meiner Pracht aufzublühen. Ich möchte versuchen herauszufinden, was ich zum Glücklichsein wirklich brauche. Ich hole mir das, was ich brauche, um glücklich zu sein. Und ich möchte auch nicht vergessen: Das Glück liegt auch in mir selbst!


petra



Kennt Ihr das auch?

Kennt Ihr das auch, dass Ihr vor lauter Freude nicht einschlafen könnt? Oder dass Ihr vor lauter Aufregung nicht weiterschlafen könnt?

So ist es mir letzte Woche ergangen. Ich hatte einen KreativWorkShop gebucht, um mich vier lange Tage mit ein paar anderen kreativen Menschen in einem FrühSommerCamp an der AuerMühle in Bildhauerei zu üben. Als der Tag kommen sollte, an dem es los geht, konnte ich vor lauter Vorfreude davor nicht einschlafen. Als es mir dann doch endlich gelang, wachte ich drei Stunden später auch schon wieder auf. Damit war die Nacht für mich vorbei.

Ich stand auf, nahm eine lange heiße Dusche, putzte die Zähne, cremte mein Gesicht ein, zog mir gemütliche, alte Klamotten an, und machte mir danach erstmal einen MilchKaffee. Die Vögel, die mich kurz nach vier Uhr geweckt hatten, zwitscherten immer noch. Längst war es schon hell, aber leider war es noch viel zu früh. Klaus wollte mich um 10:40 Uhr mit meinem Stein abholen, um mich in das Atelier zu fahren. Es war noch keine sechs Uhr, und die Zeit bis dahin wurde mir lang. Ich schaute mir das FrühstücksFernsehen an, allerdings ohne mich wirklich darauf konzentrieren zu können. Dann lief ich durch meine viel zu kleine Wohnung. Ich konnte es einfach nicht erwarten. Irgendwann war es dann doch an der Zeit. Ich ging raus vor die Türe und da kam auch schon der Klaus angefahren. Wir fuhren an die AuerMühle.

Endlich. Es ging los.
Im Atelier angekommen wurde ich von der KursLeiterin freundlich begrüßt. Sie hat Kunst studiert und arbeitet seit vielen Jahren als freischaffende Künstlerin. Regelmäßig bietet sie Kurse und WorkShops an, um ihr Wissen an Interessierte weiter zu geben.

Das Wetter war so gut, dass wir im Freien arbeiten konnten. Der Platz war ein idylisches Örtchen direkt an der Anger. Ich hörte das Wasser rauschen und dazu sangen die Vögel. Wir waren nur eine kleine Gruppe. Die Stimmung im warmen Sommerlicht war euphorisch. Herrlich....

Wir haben vier Tage lang gehämmert und geklopft, gelacht und geredet. Und wir haben geschwiegen. Immer dann, wenn wir alle in unseren Stein oder dem Stück Holz vertieft waren, wollte niemand sprechen. An der Arbeit mit dem Stein bin ich mir wieder sehr nahe gekommen. Diese Form der Berührung mit mir selber mag ich sehr. Über die Kreativität lerne mich auch immer ein Stück besser kennen und verstehen.

Und Ende Juni geht es mit Angela und ein paar anderen Leuten ins KunstBüdchen.
Wieder Steine klopfen...Wieder etwas Kreatives...Toll...Einfach toll...

petra


Und wieder kam der Tod...


Und wieder kam der Tod. Und wieder kam er plötzlich. Und wieder kam er völlig unerwartet.

Er holte sich einen mitten aus dem Leben. Mitten aus unserem Leben.

Ein langjähriger Freund lebt nicht mehr. Einer, der schon viele, viele Jahre ein treuer Gast vom Statt-Café war. Einer, der mutig seinen nüchternen Weg ging. Einer, der Adler und andere Greifvögel besonders faszinierend fand. Einer, der stolz und glücklich von seinen bestandenen Prüfungen erzählte. Einer, der wann immer er konnte, zum Frühstück kam. Zum Quatschen kam. Zum helfen kam.


Mensch Rainer, was ist passiert?
Warum mußtest Du so plötzlich sterben?


Bist Du friedlich eingeschlafen? Mußtest Du leiden?

Dein Tod hinterlässt Fragen. Er lässt uns traurig verwundern. Er lässt uns alleine zurück.....

Du bleibst einer von uns!
Wir werden Dich nicht vergessen!
Kontakt

Café 02102-1339821
Büro 02102-1339822

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